Nachdem Vorstandsmitglieder der Lüneburger FDP mit einigen der OB-Kandidaten bereits erste Gespräche geführt hatten, war es an der Mitgliederversammlung, die strategische Entscheidung zu treffen, ob - und falls ja, für wen - die FDP eine offizielle Wahlempfehlung aussprechen soll.
Nach intensiver Debatte entschied sich eine Mehrheit der Mitglieder dafür, keine der Kandidatinnen bzw. Kandidaten vor der OB-Wahl am 12.9.21 als FDP-Lüneburg direkt zu unterstützen oder eine Wahlempfehlung auszusprechen.
"Die Debatte war von großer Ernsthaftigkeit geprägt und durchaus kontrovers geführt worden", erklärte der Stadtverbandsvorsitzende Frank Soldan.
Einige Teilnehmer verglichen die mögliche Unterstützung einer/eines OB-Kandidatin/OB-Kandidaten mit der immer wieder vor Wahlen in Bund und Land diskutierten Koalitionsaussage. So wie der Trend dort zu mehr Eigenständigkeit der FDP gegangen ist, so wollen die Mitglieder auch hier vor Ort sich unabhängig und selbstbewusst darstellen. Die Mehrheit der Mitglieder stimmte dafür, sich zunächst auf den Wahlkampf für die eigenen Kandidaten für die Kommunalparlamente zu konzentrieren. Diese Entscheidung soll auch als Zeichen des Selbstbewusstseins der Freien Demokraten verstanden werden.
Bereits im Frühjahr hatten die Mitglieder des FDP-Stadtverbandes Lüneburg entschieden, keinen eigenen Kandidaten/Kandidatin für die OB-Wahl aufzustellen.
Für die vermutlich zeitgleich mit der Bundestagswahl stattfindenden Stichwahl behält sich die Lüneburger FDP ausdrücklich vor, mit den Kandidaten ins Gespräch zu kommen und eine Wahlempfehlung zu treffen. "Die FDP weiß um ihre Verantwortung. Dieser möchten wir in der nächsten Wahlperiode in Fraktionsstärke und in Partnerschaft mit einem neuen Oberbürgermeister oder einer neuen Oberbürgermeisterin nachkommen." Dabei werde man aber zu jedem Zeitpunkt die liberalen Ziele im Blick behalten. "Dies wird uns umso besser gelingen, wenn wir am 12. September bei den Wahlen zum Stadtrat so stark werden, dass Mehrheiten in der Mitte nicht ohne die Liberalen möglich sind", ergänzt Soldan.